China, ein Land der unmöglichen Möglichkeiten.

Ein Hallo an alle China Fan's!

An dieser Stelle möchte ich Walter danken, der mich in dieses interessante Forum eingeladen hat - Danke!

Seit 2005 arbeite ich in China und statte Deutschland nur noch Stipvisiten ab. Ganz habe ich meine Verbindung zur Heimat nicht aufgegeben, zum Beispiel habe ich in meiner Heimatstadt noch eine kleine Wohnung aus verschiedenen organisatorischen Gründen. Und ich möchte natürlich mit meiner Heimat Kontakt halten und pflegen.

Ein ganz wichtiger Faktor ist mir meine Mutter, sie hat mich nicht nur zur Welt gebracht und aufgezogen, sondern ist mir eine gute Freundin, mit der ich oft interessante Unterhaltungen und stundenlange Disskusionen führen kann. Ich bin sehr glücklich über diesen Umstand und hoffe Gott schenkt ihr noch eine lange Zeit in Gesundheit.

Natürlich drehen sich viele unserer Gespräche um meine Erlebnisse in China und oft erstaunen meine Berichte meine Mutter, denn sie hatte bisher immer andere Erzählungen gehört. Auch in der Presse sind Berichte über China oft negativ eingefärbt und stimmen mit den von mir gemachten Erfahrungen nicht überein.

In einem anderen Forum fragte ein User warum Chinesen zur Begrüßung nicht die Hände schütteln. Seine Frage, die mich in Erstaunen versetzte, beruhte auf einer Begegnung mit einem hohen Gelehrten des Daoismus, wie ich später in der Diskussion erfuhr.

Nun, ich habe schon so viele neue Erfahrungen hautnah in China erlebt, dass einige davon schon für mich zum Alltag geworden sind. Eine Freundin, die der deutschen Sprache mächtig ist, sagte mal zu mir: "Du kennst uns Chinesen so gut, warum schreibst du nicht ein Buch?"

Ich habe ein Buch geschrieben, sucht es nicht in irgendwelchen Bücherregalen, denn Verleger interessiert nicht der Inhalt eines Manuskript, sondern die Bekanntheit eines Autors. Ein bekannter Autor kann jedes Wort das er schreibt, leicht veröffentlichen und bekommt auch noch Geld dafür.

Ein junger Autor kann schreiben was er will und muss höchstens, wenn er sein Werk veröffentlich sehen will, Geld mitbringen. Da ich zum Glück nicht von dieser Kunst leben muss, könnt ihr mein Buch in keinem (außer meinem eigenen) Bücheregal finden.

Ein Freund und Designer bemüht sich schon seit 3 Jahren mein Werk einem Verlag schmackhaft zu machen. Wir haben ein komplettes Konzept entwickelt und ein paar Probe-Exemplare per Computer und Drucker zu Papier gebracht.

Mein Freund, der selber schon etwa 15 Jahre nach China reist war so begeistert von dem Buch, dass er eben jeden Versuch unternimmt es doch noch in gedruckter Version in die Bücherregale zu bringen.

In diesem kleinen Kreis möchte ich euch gerne mein Werk zu Gesicht bringen, doch bitte ich jeden User aus Respekt zu den andauernden Bemühungen meines Freundes und aus urheberrechtlichen Gründen, die Texte nicht zu kopieren und/oder zu veröffentlichen, sondern nur hier im Forum zu lesen --- Danke für euer Verständnis!

In den folgenden Tagen werde ich also Kapitel für Kapitel hier einstellen, mit dem Hintergedanken euch China aus meinen Augen näher zu bringen, verständlicher zu machen und verbinde die Hoffnung, dass Berichte des Mainstream-Journalismus mehr mit kritischen Augen gelesen, gehört oder gesehen werden.

Der Titel des Buches:

China, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Kultur und Bussines​


Vorwort

Gedanken zu einem großen alten Volk und den Versuch es zu beschreiben.

China ist ein Land unvorstellbarer Ausmaße, damit meine ich nicht nur die topographischen Verhältnisse, sondern die Myriaden Begebenheiten die in diesem Reich möglich sind! Einfluss auf dieses Universum eines Volkes hat einmal die enorme Anzahl von Individuen, zum Anderen die großen Entfernungen der Menschen untereinander. Das macht das Reich der Mitte, die Menschen des Lächelns – so unbeschreiblich!

Niemand wird dieses einzigartige Volk je ganz verstehen, selbst wenn sie viele Bücher lesen, die aus unterschiedlichen Regionen berichten. Sie werden trotzdem auf Situationen stoßen die sie auf keiner der zig Seiten lesen konnten.

Den Versuch es besser zu machen möchte ich erst gar nicht starten, vor allem da ich meistens in Südchina unterwegs bin und Nordchina sich nicht nur durch das Klima vom Süden unterscheidet.

Ich möchte sie lieber mit Geschichten aus dem Alltag auf ihren Besuch in dem wundervollen Land einstimmen und die wichtigsten Benimmregeln vorstellen, damit ihre Reise nicht in einem schrecklichen Fiasko endet, sondern ein unvergessliches Erlebnis wird, von dem sie ihren Enkeln noch berichten können.


Begleiten sie mich nun auf eine Reise ins Reich der aufgehenden Sonne, frei nach Kong Fu Zi „Der Körper ist eine träge Hülle, der Geist aber ist frei!“
 
Hallo Laoshi,

Willkommen im Forum!

Danke für Deine lieben Worte!

Darf ich fragen aus welcher Provinz Deine Frau kommt? Reist ihr nur in die Heimatstadt Deiner Frau oder habt ihr auch schon andere Orte in China besucht?

Ich selbst habe seit Oktober 2010 eine chinesische Lebenspartnerin. Wir möchten heiraten, doch ist es nicht ganz so einfach, das wir beide schon mal verheiratet waren. Bisher abe ich Shanghai, Hangzhou (Zhejiang Provinz), Changzhou (Jiangsu Provinz), Ji'an und Jinggangshan (Jiangxi Provinz), Guilin/Jiangshou und Jinchengjiang (Guangxi Provinz), Sanya (Hainan) und letzte Woche sind wir in Hohhot (Innere Mongolei) gewesen und haben auch einen viertägigen Kurztrip durch die Mongolei hinter uns. NAtürlich war ich auch in der Hunan Provinz, denn meine Partnerin kommt von dort, aus einem kleinen Ort Loudi etwa 3-4 Autostunden westlich von Changsha und etwa 1-2 Autostunden von Shaoshan, dem Geburtsort von Mao Zedong.

Dein Bild aus Guilin - JiangShou kenne ich auch, wir waren nur im Januar dort, nicht ganz so schön, dafür auch touristisch nicht überfüllt.

Liebe Grüße aus Zhongshan!

 
Hallo, Lifthrasir !

Danke für dein nettes Willkommen.

Meine Frau kommt aus Dezhou (Shandong); von daher sind wir natürlich bei Familienbesuch oft dort.

Ansonsten sind wir natürlich auch bemüht, im Laufe der Jahre immer mal was Neues zu sehen; zum Teil reisen wir dann auch mit unterschiedlichen Familienmitgliedern.

So waren in Hongkong, Shanghai, und Peking.

Von Peking aus sind wir mit dem 48 Std. Zug nach Tibet/Lhasa gefahren (Aufenthalt eine gute Woche) und von dort mit Geländewagen und Führer in die Umgebung wie z.B. Shigatse und Gyantse.

Des Weiteren waren wir in Qufu (Shandong), Jinan (Shandong) und Chengdu (Sichuan).

Auch in Tai´an und von dort auf dem heiligen Berg Tai Shan.

Wir waren auch in Qingdao (Shandong), Shenyang (Liaoning) und Qinhuangdao/Beidaihe (Hebei).

Nicht zu vergessen Suzhou und – wie du natürlich richtig erkannt hast - Guilin/Jiangshou.

Ich glaube, das war´s...

Aus der Mongolei und aus Sanya/Hainan habe ich Fotos von einer Freundin aus Shanghai gesehen; gefiel mir auch gut und steht auf der Liste ziemlich oben ;-)

Wär schön, wenn das mal klappen würde aber wie das oft so ist: dann kommt doch wieder was dazwischen. Aber wird schon irgendwann werden...

Hier ist es jetzt endlich auch mal Sommer und wir werden heute vermutlich die 30 Grad Marke knacken.

Dann fühle ich mich ein bisschen wie noch vor einer Woche in China, wo wir allerdings bis an die 38 Grad kamen ;-)

Liebe Grüße "aus dem Pott" nach Zhongshan!

 
Hallo Laoshi,

Chengdu/Sichuan, die Sichuan Provinz ist auch eines unserer erwünschten Reiseziele. Ich habe einen Freund der kommt aus Chengdu. Ein Kollege von mir hat mir auch schon viel von Sichuan vorgeschwärmt, ist diese Provinz doch nicht nur die Heimat der Panda Bären, sondern wahrscheinlich eine der Artenreichsten Provinzen Chinas was Flora und Fauna zu geben hat.

Aus der Shandong Provinz habe ich zwei Freunde, wobei Lee Li mir wie ein Bruder ist. Qingdao ist natürlich nicht nur wegen des Bieres Tsingdao bekannt, sondern auch wegen der deutschen Baukunst. Erst jetzt wieder hoch gelobt - die Abwasserkanäle der Deutschen in Qingdao, denn Aufgrund zu klein dimensionierter Abwasserkanäle oder teilweise ganz fehlenden, sind vor drei Tagen bei starken Regenfällen die Strassen in Beijing so überflutet worde, das 67 Menschen den Tod fanden, einige davon sind in ihren Autos ertrunken, weil sie in überflutete Senken in die Falle geraten sind.

Tibet ist natürlich auch ein Reiseziel was nach meiner Meinung einmal besichtigt werden müsste - mit Tibet ist natürlich in erster Linie der Himalaya gemeint. 2007 hatte ich die Chance durch einen beruflichen Auftrag nach Pakistan und Indien in Salzberkwerke im Himalaya zu kommen, doch das Auswärtige Amt riet von dem Besuch Aufgrund gefährlicher Lage für Ausländer ab, so wurden die dortigen Kontrollen durch ansäßige Personen durchgeführt.

Zu Sanya der südlichsten Stadt Chinas auf der Insel Hainan ist zu sagen, das der Südseeflair natürlich sehenswert ist, aber als solches doch die verbreitete Meinung der Chinesen dahin anwächst, das speziell in Sanya der Touristennepp immer mehr zunimmt und so die Urlaubsstimmung trübt. Es gibt vom Festland her Geheimtips wie eine Insel, die über eine Brücke mit dem Auto zu erreichen ist, die Stadt heißt Zhapo Zhen und liegt etwa in der Mitte zwischen Hainan und Macao.

Hong Kong habe ich schon so oft besucht, besuchen müssen, das ich es schon als Reiseziel nicht mehr mitzähle. Als ich noch für eine deutsche Firma tätig war, bin ich mit Cathay Pacific Frankfurt - Hong Kong geflogen und alle Jahre wieder zur Leuchtenmesse nach Hong Kong Ende Oktober.

Ein Ziel was bei uns ganz oben auf der Liste steht sind die Huangshan in der Anhui Provinz. Reiseberichte sagen, es gibt 5 Berge die den Buddhisten heilig sind, wer die Berge besucht hat, muss keine anderen Berge in China besuchen - doch wer die Gelben Berge besucht hat, kann sich die 5 Heiligen Berge auch sparen.

Das größte Problem ist nur, wenn wir Zeit zum Reisen haben, dann haben die meisten Chinesen auch Zeit zum Reisen und so sind dann oft an ganz bestimmten und beliebten Ausflugszielen Meere von schwarzen Haaren zu sehen...

...so ist China! Ich liebe es!

Einen herzlichen Gruß aus dem zurzeit vom Taifun Vincent gebeutelten Zhongshan in die Heimat.

 
Hallo Lifthrasir !

Ich hoffe, ihr und die Region habt Vincent ohne nennenswerte Schäden überstanden !?

Bei uns wurde letzten Freitag das heiße Wetter von Gewittern abgelöst (das Ruhrgebiet wurde weitgehend verschont; im Sauerland war es wohl heftiger) und danach war fast typisch deutscher Sommer (=kühl !).

Ich vermisse nach der recht kurzen Zeit hier schon wieder die Wärme, die ich in China erlebt habe und die Vielfalt des Essens an jeder Ecke ;-)

Ebenso vermisse ich die - trotz der chaotischen Wirkung des chin. Straßenverkehrs auf den Betrachter - nach meinem Empfinden doch recht hohe Toleranz der Verkehrsteilnehmer untereinander. Zumindest habe ich diese Form der Rechthaberei wie hier oftmals bei all den vielen KM in China so gut wie nie erlebt…

Zur Zeit verfolgen wir intensiv die olympischen Spiele.

Eigentlich ganz praktisch, wenn man zwei Länder hat, denen man die Daumen drücken kann im Kampf um die Medaillen ;-).

Wenn der eine nichts holt, dann vielleicht der andere.

Schwierig wird es nur dann, wenn sie gerade gegeneinander antreten.

Dabei drückt dann jeder von uns für sein Land die Daumen…

. . .

Als Reiseziele für´s nächste Mal kommt für uns auch die Yunnan Provinz in Betracht von der meine Frau meint, diese wäre landschaftlich sehr schön.

In der Tat wirkte Qingdao an sehr vielen Stellen sehr deutsch auf uns…

Na ja, ob die Kanalisation dort die starken Regenfälle wie sie in Beijing runter kamen geschluckt hätte ?

Bei den letzten wirklich heftigen Gewittern war hier bei uns auch Land unter und an einige Stellen steckten Autos auch bis zu den Fenstern im Wasser !

Ist immer schlecht, wenn auf einmal mehr Regen fällt, als bei der Planung als Maximalwert bei der Berechnung zu Grunde gelegt wurde.

Tibet sollte ihr euch auf jeden Fall mal als Reiseziel vormerken…

Ich fand schon die Zugfahrt von Beijing aus klasse bei der man so gut beobachten konnte, wie sich km um km die Landschaft veränderte.

Außerdem kommt man dann ein klein wenig an die Höhe gewöhnt in Lhasa an.

Einige Leute, die per Flugzeug angereist sind, hatten derbe Probleme mit der Höhenkrankheit, was sogar teilweise Krankenhausaufenthalt erforderlich machte.

Wir hatten durch die Zugfahrt und mit Unterstützung durch Tabletten keine Probleme (ich weiß allerdings auch nicht, ob wir ohne die Tabletten welche gehabt hätten…)

Aber was meinst du mit „mit Tibet ist natürlich in erster Linie der Himalaya gemeint“ ?

Du kannst zwar in die Umgebung von Lhasa fahren, aber in die Nähe der Bergsteigerbasislager z.B. darfst du nicht.

War zumindest so, als wir dort waren.

Über die Insel im Süden und Zhapo Zhen muss ich mich mal schlau machen.

Hört sich gut an.

Wenn es in Sanya so viel Touristennepp gibt inzwischen, ist das als Ziel auch nicht mehr sooo reizvoll.

Und die Huangshan sind für uns auch definitiv ein Ziel.

Man begegnet ihnen ja in Form von entsprechenden Gemälden auf Schritt und Tritt im Land.

Sieht schon toll aus, muss aber in natura überwältigend sein!

Oh, wenn ihr nur reisen könnte, wenn die Mehrheit der Chinesen auch reist, ist das schon etwas übel. Mir reicht der Betrieb an manchen Bahnhöfen/in manchen Zügen ja so schon zu normalen Zeiten.

Wenn ich mir das dann vorstelle um irgendwelche Feiertage herum.

Oh weh… ;-)

So weit für heute; liebe Grüße nach Zhongshan !

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schade dass China so über Tibet hergefallen ist......Mich ziehts wegen derer Politik nicht nach China. Die Reiseberichte die man sieht sind alle zensiert, immer hat man einen Aufpasser....als Tourist. Ist es tatsächlich so?

Lg

Lumen

 
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