Die Ein-Kind-Ehe ist aus Bevölkerungswachstums-Bedingungen in China vom Staat vor etwa 25 Jahren vereinbart worden. Eine Medaille hat immer zwei Seiten, die eine der Ein-Kind-Ehe ist, dass die Bevölkerung eben nicht mehr so extrem anwächst, auch aus Gründen die Walter schon erwähnt hat. Denn trotz der Beschränkung wächst China immer noch jährlich um etwa 6,5% an, das sind pro Jahr ca. so viele Babys mehr, wie Einwohner in Deutschland!
Die andere Seite der Medaille wird sich in Zukunft zeigen, wenn es mehr alte Menschen als junge Menschen gibt und sich dann kaum noch um die alten Menschen gekümmert werden kann.
Was soll ich sagen, ich sehe die Probleme alleine schon daher, weil wir in Europa alle diese Erfahrungen (und nicht nur die) schon vor längerer Zeit gemacht haben. Doch es ist wie in der Eltern-Kind Beziehung, die Eltern sagen ihren Kindern tue dies nicht, tue das nicht - aus ihren Erfahrungen heraus --- und doch machen es die Kinder, um eben ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
China ist ein Staat, einer Größenordnung, wie wir es uns nicht vorstellen können. Bevölkerungsmäßig beherbergt China mehr Menschen als Europa und Afrika zusammen in die Waagschale werfen könnten. Dazu kommt noch die gänzlich andere Kultur, die sich durch die Abschottung Chinas (Große Mauer ect.) als fast endemisch bezeichnen lässt.
Wir können China nicht verstehen, weder politisch, kulturell noch menschlich! Daher denke ich auch, ist es müsig sich über die Politik Chinas großartig Gedanken zu machen, denn das was für uns gut und richtig erscheint, kann für die Chinesen genau das Gegenteil bedeuten. Was nicht bedeutet, dass wir uns keine Gedanken machen sollten.
Ich zum Beispiel bin seit Jahren Gast in diesem Land, so verhalte ich mich auch. Dabei gebe ich Beispiele, aber keine Belehrungen. Ein Beispiel, ich fuhr mit einem Kollegen im Auto, er trank eine Flasche Wasser (PET) aus und warf diese aus dem Fenster. Ich schaute ihn etwas verdutzt an und er fragte mich warum? Ich beantwortet die Frage mit einer Gegenfrage - ob er den Müll am Strassenrand schön fände. Darauf schaute er aus dem Fenster, schüttelte den Kopf und verstand was ich sagen wollte. Die nächste leere Wasserflasche landete im nächsten Müllkorb, aber nicht am Strassenrand.
Ein anderes Mal erklärte ich einem Mitreisenden, der mich dazu aufforderte, meine leere PET-Flasche, die ich schon 10 Minuten in den Händen hielt, aus dem Fenster zu werfen, dass so eine Flasche nach 50 Jahren noch zu finden sei, diese Erfahrung hätten wir in Deutschland schon ausreichend gemacht. Ich behielt meine Flasche in den Händen bis zum Zielort, wo sie ebefalls in einen Abfallkorb wanderte. Ob mein Mitreisender etwas daraus gelernt hat, weiß ich nicht, aber zumindest habe ich ihm ein Beispiel zum Nachdenken gegeben.
Was ich damit sagen möchte? China ist ein eigenständiger Staat, den wir mit unserer Gesinnung nicht verstehen können und daher auch deren Handlungen nicht unbedingt verurteilen sollten...
...auch gibt es ausnahmen zur Ein-Kind-Ehe. Menschen, die auf dem Lande leben, dürfen zum Beispiel ohne Einschränkung zwei Kinder haben. Bekommt ein Ehepaar eine Tochter, dürfen sie unter gewissen Umständen auch noch ein zweites Kind haben um die Chance auf einen Sohn zu bekommen. Manchmal kommen Ehepartner auch aus unterschiedlichen Provinzen und melden sich jeweils mit einem Kind in ihrer (Mutter/Vater) Heimatprovinz an und umgehen so die Ein-Kind-Ehe.
Reiche Leute können sich Geldstrafen bei der Geburt eines zweiten oder dritten Kindes leisten und haben daher auch mehrere Kinder - da sehen wir schon ein gravierendes Gegenteil...
...in Europa werden kinderreiche Familien als arm und asozial abgestempelt --- in China ist so eine Familie meistens reich!