Reis als Hauptnahrungsmittel?

Feenchen

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21 Feb. 2011
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Bei dem Begriff "China" denken viele Menschen automatisch an Reis.

Stimmt es, dass in China hauptsächlich Reis gegessen wird? Ich kann mir das nicht vorstellen!

In den größeren Städten muss es doch schon Geschäfte geben, in denen westliche Lebensmittel gekauft werden können?

 
Wieso schwankst Du zwischen den zwei Extremen "nur Reis" und "westliche Lebensmittel"?

Reis ist zwar ein Grundnahrungsmittel, so wie bei uns z.B. Kartoffeln, aber dazu gehört auch Gemüse oder wer es sich leisten kann, Fleisch...

 
Ob es diese krassen Gegensätze wirklich gibt, oder ob wir uns im "wohlbehüteten Westen" das nur so ausmahlen? Auf der einen Seite die bitter arme Landbevölkerung, auf der Gegenseite die reichen Bonzen, die in der Stadt wohnen, sich vieles leisten können, den Fortschritt aufhalten, Studentenproteste niederschlagen usw... Ich glaube, zwischen Schwarz und Weiß gibt es sehr viele Grauschattierungen.

 
In Bayern werden auch nicht nur Weißwürste und Knödel gegessen. Und die Leute rennen nicht den ganzen Tag im Dirnel und in Lederhosen rum. Das mit dem Reis ist eine Ansicht, die sich im Westen hartnäckig hält. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Vielleicht ist es Klischee, das die Chinarestaurants aus Verkaufsgründen pflegen.

 
Hallo Miteinander,

Ja, Reis ist ein Hauptnahrungsmittel in China. Die Chinesen kennen kein Frühstück oder Abendbrot so wie wir. In China gibt es drei Mahlzeiten am Tag warm und immer ist Reis ein Bestandteil - zumindest im Süden Chinas. Im Norden kommen des öfteren auch Nudelgerichte anstatt Reis auf den Tisch, auch wenn die Nudeln teilweise aus Reismehl gemacht werden.

Natürlich gibt es zu dem Reis, der als Grundnahrung gilt, andere Dinge, wie zum Beispiel Gemüse und Fleisch, wobei es viele Gerichte gibt, in denen Fleisch und Gemüse zusammen gekocht werden. Auch gibt es das Armustgefälle, besonders in den Sonderwirtschaftsbezirken, wie ShangHai oder um das Peraldelta in der GuangDong Provinz gibt es für uns unvorstellbar viele reiche Leute, so reich das ich in einer kleineren Stadt (FoShan mit 5 Millionen Einwohnern) ein Geschäft entdeckt hatte, das über vier Etagen Güter zu Höchstpreisen verkaufte, die Botiken in München blass aussehen lassen. Ein T-Shirt gabe es zu Beispiel ab (umgerechnet) 500 Euro aufwärts.

Der Westen und Norden China's hingegen ist weniger entwickelt, da kaum Infrastruktur vorhanden ist (aber auch das ändert sich immer mehr) aus dem Grund kommen so viele Wanderarbeiter aus dem Westen in den Süden. Eine Famile im Westen kann mit etwa 2000 Yuan das ganze Jahr auskommen und benötigte 2 1/2 Jahresbudgets um sich oben genanntes T-Shirt zu leisten.

Die Chinesen können sich nicht vorstellen, dass die Deutschen kaum Reis essen und Kartoffeln gibt es in China höchstens als Beilage oder als Pommes in einschlägigen amerikanischen Fast Food Restaurants. Ich kenne Chinesen, die nach einem Aufenthalt in Deutschland wegen dem Fehlen von ungesalzenem gekochten weißem Reis nicht mehr nach Deutschland wollen, obwohl das Land als solches ihnen gefallen hat. Anders herum gibt es in, zumindest Südchina, kein Brot wie wir es kennen. Wenn es Brot gibt, dann süß und weich wie Milchbrötchen. Wurst, ähnlich Salami, gibt es auch, aber auch süß, mit Honig verfeinert - nichts für unsere Geschmacksnerven.

Natürlich gibt es in den Großstädten wie BeiJing, ShangHai oder GuangZhou Geschäfte, in denen westliche Lebensmittel eingekauft werden können, doch sind die Preise im Vergleich zu Deutschland mindestens dreimal so hoch, der chinesische Normalbürger kann sich so etwas nicht leisten und kauft auch seltener in den gegenüber freien Märkten vergleichbaren teuren Supermärkten ein.

Einen Sonne putzenden Gruß aus dem Land des Lächeln vom Lifthrasir

 
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