Lifthrasir
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Alle Jahre wieder wird in China das Mondfest gefeiert, doch fällt es nicht in jedem Jahr auf das gleiche Datum. Das Mondfest wird nach dem traditionellen Lunar-Kalender gefeiert und fällt auf den 15. August - Lunar wohl gemerkt!
Mit jedem Neumond beginnt im Lunarjahr ein neuer Monat und an jedem 15. eines Monats ist Vollmond. Bei Vollmond feiern die Chinesen ihr Mondfest, zu dem in der Frühzeit die Kaiser den hellen Mond bestaunten und dem Mond Opfer darboten.
Es gibt mehrere Geschichten zur Entstehung des Mondfestes, eine davon besagt, dass es in grauer Vorzeit zehn Sonnen der Göttin XiHe gab, die sich zu einer Sonne zusammen schloßen und die Ernte verdorren ließen. Der Bogenschütze HongYi bestieg einen Berg, von dem er neun der zehn Sonnen abschoß. Für diese Heldentat bekam HongYi von einer anderen Göttin eine Pille der Unsterblichkeit. Die Frau von HongYi schluckte diese Pille, worauf sie zum Mond entschwebte und sich dort einen Palast baute, indem sie fortan lebt. So schauen die Chinesen jedes Jahr zum Mondfest hinauf zum Mond, so wie es der Bogenschütze HongYi tat um seine geliebte Frau zu erblicken, wenn der Mond besonders hell und voll ist.
Seit ein paar Wochen werden überall Mondkuchen angeboten, sie sind in allen Variationen zu erwerben. Traditionell ist so ein Küchlein mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt und in der Mitte ist ein Eigelb, das den Mond am Nachthimmel darstellt. Doch derer Füllungen der Mondkuchen ist mit den Berti-Bones in allen Geschmacksrichtungen aus Harry Potter zu vergleichen. Es gibt ekelige salzige Füllungen mit Fisch und Fleisch, einigermaßen genießbare Füllungen aus Erdnüssen oder anderen gelierten Füllungen, bis hin zu leckeren Mondkuchen, die in der Konsestenz einem Gebäck mit Marzipanummantellung und einer Konfitürenfüllung wie wir sie von Berlinern her kennen, ähneln.
Mondkuchen mag kaum jemand essen, außer denen die gut schmecken, was auf einen kleinen Teil zutrifft. Doch gekauft werden die Dinger in Massen, denn es gilt sie zu verschenken. Daher ist die Verpackung auch immer sehr schön und aufwendig gestaltet. Zu den Mondkuchen gibt es zwei Sprüche:
Wer Mondkuchen kauft, bezahlt die Verpackung, den Kuchen gibt es gratis dazu.
Wenn du Mondkuchen verschenkst und diese markieren würdest, würdest du erkennen, das sie nach drei Tagen an dich zurück verschenkt werden.
Mondkuchen werden oft an wichtige "Freunde" bei Polizei oder Regierung als "Vitamin B" mit Geld geschmückt verschenkt - so is(s)t China!
Die Aufmachung des Festes ist mit Weihnachten zu vergleichen. Etwa zwei Monate vor dem Fest werden die ersten Mondkuchen in den Geschäften angeboten und gekauft. Zwei Wochen vorher wachsen die Verkaufsstände von Mondkuchen und dekorativen Glücksbringer wie Pilze aus dem Boden und sind überall anzutreffen.
Die Wohnungen werden mit den Glücksbringern geschmückt und die Mondkuchen teilweise in Geschenkhörben mit Wein und Früchten verschenkt. Wie gsagt, für gute Freunde gibt es geldgefüllte Hong Bao's (rote Geldumschläge) oder auch andere wertige Beigaben, wie neue Handy's dazu.
Wer kann, feiert das Fest im Kreise der Familie, aber Aufgrund der Herkunftsgeschichten sind Liebschaften vor Familien vorrangig, daher finden sich auch oft frisch Verliebte zusammen, die dann nicht im Kreise der Familie feiern, sondern zu zweit zum Mond aufschaunen.
Viele Wanderarbeiter könnten sich die teure und zeitaufwendige Heimreise auch gar nicht leisten. Für diese Menschen gibt es nur einmal im Jahr ein Wiedersehen mit der Familie am wichtigsten chinesischen Fest, dem Frühlingsfest oder Chinese New Year.
Das Mondfest gilt als zweitwichtigstes Fest in der chinesischen Kultur, das auch als Mittherbstfest bezeichnet wird. Es steht an zweiter Stelle, weil für die Chinesen die Sonne der wichtigste Himmelkörper ist. Im Frühling opferten die Kaiser der Sonne, im Herbst dem Mond, doch die Sonne nimmt den ersten Rang ein. Dies ist nicht nur an den Festen zu erkennen (Frühlinsfest und Mondfest) sondern auch daran, dass es zu Kaiserzeiten in Beijing eine Linie gab, die vom Kaiserpalast in Richtung Süden (Sonnenrichtung) verlief, auf der nicht gebaut werden durfte um dem Kaiser einen uneingeschränkten Anblick der Sonne zu gewähren.
Dieses Jahr fällt das Mondfest auf den 12 September. Wer sich mit der chinesischen Kultur verbunden fühlt, der backe runde Küchlein oder erwerbe ein paar Berliner und verzehre diese abends während ihr zum Mond hinauf schaut, vielleich erhascht ihr einen Blick auf Changé, die Frau des Bogenschützen HongYi.
Wenn nicht, so seit euch gewiss, das sich euer Blick mit dem von Millionen Chinesen und Asiaten auf dem Mond trifft --- für mich auch eine Art der Völkerverständigung!
In diesem Sinne, einen leckeren zum Mond schauenden Gruß vom Lifthrasir aus dem Land der aufgehenden Sonne
Mit jedem Neumond beginnt im Lunarjahr ein neuer Monat und an jedem 15. eines Monats ist Vollmond. Bei Vollmond feiern die Chinesen ihr Mondfest, zu dem in der Frühzeit die Kaiser den hellen Mond bestaunten und dem Mond Opfer darboten.
Es gibt mehrere Geschichten zur Entstehung des Mondfestes, eine davon besagt, dass es in grauer Vorzeit zehn Sonnen der Göttin XiHe gab, die sich zu einer Sonne zusammen schloßen und die Ernte verdorren ließen. Der Bogenschütze HongYi bestieg einen Berg, von dem er neun der zehn Sonnen abschoß. Für diese Heldentat bekam HongYi von einer anderen Göttin eine Pille der Unsterblichkeit. Die Frau von HongYi schluckte diese Pille, worauf sie zum Mond entschwebte und sich dort einen Palast baute, indem sie fortan lebt. So schauen die Chinesen jedes Jahr zum Mondfest hinauf zum Mond, so wie es der Bogenschütze HongYi tat um seine geliebte Frau zu erblicken, wenn der Mond besonders hell und voll ist.
Seit ein paar Wochen werden überall Mondkuchen angeboten, sie sind in allen Variationen zu erwerben. Traditionell ist so ein Küchlein mit einer süßen roten Bohnenpaste gefüllt und in der Mitte ist ein Eigelb, das den Mond am Nachthimmel darstellt. Doch derer Füllungen der Mondkuchen ist mit den Berti-Bones in allen Geschmacksrichtungen aus Harry Potter zu vergleichen. Es gibt ekelige salzige Füllungen mit Fisch und Fleisch, einigermaßen genießbare Füllungen aus Erdnüssen oder anderen gelierten Füllungen, bis hin zu leckeren Mondkuchen, die in der Konsestenz einem Gebäck mit Marzipanummantellung und einer Konfitürenfüllung wie wir sie von Berlinern her kennen, ähneln.
Mondkuchen mag kaum jemand essen, außer denen die gut schmecken, was auf einen kleinen Teil zutrifft. Doch gekauft werden die Dinger in Massen, denn es gilt sie zu verschenken. Daher ist die Verpackung auch immer sehr schön und aufwendig gestaltet. Zu den Mondkuchen gibt es zwei Sprüche:
Wer Mondkuchen kauft, bezahlt die Verpackung, den Kuchen gibt es gratis dazu.
Wenn du Mondkuchen verschenkst und diese markieren würdest, würdest du erkennen, das sie nach drei Tagen an dich zurück verschenkt werden.
Mondkuchen werden oft an wichtige "Freunde" bei Polizei oder Regierung als "Vitamin B" mit Geld geschmückt verschenkt - so is(s)t China!
Die Aufmachung des Festes ist mit Weihnachten zu vergleichen. Etwa zwei Monate vor dem Fest werden die ersten Mondkuchen in den Geschäften angeboten und gekauft. Zwei Wochen vorher wachsen die Verkaufsstände von Mondkuchen und dekorativen Glücksbringer wie Pilze aus dem Boden und sind überall anzutreffen.
Die Wohnungen werden mit den Glücksbringern geschmückt und die Mondkuchen teilweise in Geschenkhörben mit Wein und Früchten verschenkt. Wie gsagt, für gute Freunde gibt es geldgefüllte Hong Bao's (rote Geldumschläge) oder auch andere wertige Beigaben, wie neue Handy's dazu.
Wer kann, feiert das Fest im Kreise der Familie, aber Aufgrund der Herkunftsgeschichten sind Liebschaften vor Familien vorrangig, daher finden sich auch oft frisch Verliebte zusammen, die dann nicht im Kreise der Familie feiern, sondern zu zweit zum Mond aufschaunen.
Viele Wanderarbeiter könnten sich die teure und zeitaufwendige Heimreise auch gar nicht leisten. Für diese Menschen gibt es nur einmal im Jahr ein Wiedersehen mit der Familie am wichtigsten chinesischen Fest, dem Frühlingsfest oder Chinese New Year.
Das Mondfest gilt als zweitwichtigstes Fest in der chinesischen Kultur, das auch als Mittherbstfest bezeichnet wird. Es steht an zweiter Stelle, weil für die Chinesen die Sonne der wichtigste Himmelkörper ist. Im Frühling opferten die Kaiser der Sonne, im Herbst dem Mond, doch die Sonne nimmt den ersten Rang ein. Dies ist nicht nur an den Festen zu erkennen (Frühlinsfest und Mondfest) sondern auch daran, dass es zu Kaiserzeiten in Beijing eine Linie gab, die vom Kaiserpalast in Richtung Süden (Sonnenrichtung) verlief, auf der nicht gebaut werden durfte um dem Kaiser einen uneingeschränkten Anblick der Sonne zu gewähren.
Dieses Jahr fällt das Mondfest auf den 12 September. Wer sich mit der chinesischen Kultur verbunden fühlt, der backe runde Küchlein oder erwerbe ein paar Berliner und verzehre diese abends während ihr zum Mond hinauf schaut, vielleich erhascht ihr einen Blick auf Changé, die Frau des Bogenschützen HongYi.
Wenn nicht, so seit euch gewiss, das sich euer Blick mit dem von Millionen Chinesen und Asiaten auf dem Mond trifft --- für mich auch eine Art der Völkerverständigung!
In diesem Sinne, einen leckeren zum Mond schauenden Gruß vom Lifthrasir aus dem Land der aufgehenden Sonne